Es gibt Pflanzenfamilien, die sind in Gärten ziemlich unterrepräsentiert. Rosengewächse gehören zum Beispiel nicht dazu, die sind von der Rose über die Himbeere bis zum Apfelbaum allseits gut vertreten. Auch Korbblütler haben es gut und werden hofiert. Aber was ist mit den Schmetterlingsblütlern? Obwohl sie sich sogar ganz im Untergrund nützlich machen und mit ihren Wurzeln Stickstoff fixieren, werden sie eher wenig gepflanzt. Wer Platz hat und vor allem ein stabiles Rankgerüst, pflanzt vielleicht noch Blauregen, während Goldregen etwas aus der Mode gekommen ist. Hat er einfach nur die falsche Farbe? Dann kommen noch Duftwicken dazu, obwohl Staudenwicken pflegeleichter sind, weil sie ausdauernd sind und uralt werden.
Doch was ist mit den kleinen wilden Arten? Viele sind genauso für den Steingarten geeignet wie Blaukissen, finden aber einfach den Weg nicht in die Gärten, wie Hufeisenklee oder Hornklee. Auch wieder zu gelb oder einfach zu unbekannt und vor allem nicht im Gartencenter erhältlich?
Unter den ranken Arten gibt es viele wichtige Insektenpflanzen, wie die Zaun-Wicke (Vicia sepium) oder auch die Saat-Wicke (Vicia sativa). Sie fühlen sich in der Blumenwiese genauso wohl wie am Wegrand oder vor einer Hecke. Die Zaun-Wicke kann sogar schattiger stehen.
Schmetterlinge lieben diese Arten. Der Aurorafalter holt sich hier an der Zaun-Wicke Nektar:
Practice what you preach? Würde ich gern und habe es auch schon mehrfach versucht. Ich würde im Garten gern mehr für diese Wildbienen tun, aber da haben die Schnecken was gegen. Ich schaffe es nicht mal, die Vogel-Wicke oder die Zottel-Wicke anzusiedeln, sie werden schon als Keimlinge eliminiert. Die Staudenwicke schafft es nur, weil sie so alt ist, dass sie ausreichend Kraft hat, gegen die Fressattacken anzuwachsen. Die blüht aber auch viel zu spät für Langhornbiene und Co.
Für die Frühlings-Platterbse müsste ich erst ein paar Quadratmeter Bärlauch roden. Und vieles andere. Sie ist eigentlich ideal für lichtschattige Plätze, da sie eine Waldart ist. Aber auch im Wald geht sie einem Ansturm von Bärlauch lieber aus dem Weg.
Vielleicht habt ihr ja mehr Glück mit den kleinen wilden Wicken? Die Schmetterlinge und Bienen würden es euch danken.